In der vierundvierzigsten Episode unseres verkaterten Medien-Podcasts „Voll in die Presse“ laufen wir mit offenem Hosenstall durch den Zug, schmuggeln Sand und Kakteen, schimpfen über die verdammten Montage und machen Videospieler zu echten Männern. In einem dreiteiligen Drehwurm dreht sich alles um drehende Drehteams und eine gedrehte Raumstationen. Von dort oben erkennen wir Streifen im Wald und einen Abfluss im Ozean. Ergo: Ein ganz normaler Nachmittag bei den drei lustigen Vier im ausnüchternden Bierbus.
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Nilpferdjagd und Lärcheneier
Ein Nilpferdpaar aus dem Ex-Privatzoo von des kolumbianischen Drogenbarons Pablo Escobar brachte es auf 100 Nachkommen, die – etwas fehl am Platze – nun dem lokalen Ökosystem schaden. Tierschützer setzen sich gegen ihre Tötung ein und bekommen Schützenhilfe aus den USA: Als „interessierte Personen“ können sich die possierlichen Dickhäuter vor Gericht vertreten und für ihre Rechte eintreten lassen. Weniger Glück hatten zahlreiche Lärchen in Wales: Um ihre Ausbreitung einzudämmen, wurden sie kahlrasiert. Wegen Pilzbefalls gleich reihenweise, so dass auf Satellitenbildern mysteriöse Streifen zu sehen sind. Pech für die Lärchen, aber Glück für Hobbydetektive auf Reddit, die dem Bilderrätsel begeistert nachgingen.
Dreh-Russen und Russen-Dreher
Wer die Welt von oben nicht vom Satelliten, sondern von der ISS aus genießen wollte, bekam zwischenzeitlich zwar keine Pilze, aber einen Drehwurm. Wild gewordene russische Triebwerke drehten die Raumstation außerplanmäßig. Nach 30 Minuten waren sie unter Kontrolle und alles wieder gut. Etwas länger, nämlich 12 Tage brauchte hingegen ein ebenfalls russisches Drehteam, um auf der ISS seine Arbeit zu erledigen. Gedreht wurde statt der Station jedoch ein Schnulzenfilm: Ärztin rettet Kosmonauten mittels OP – da liegt es auf der Hand, direkt vor Ort zu drehen, wobei der Spaß wohl nicht ganz günstig war.
Gaming-Hour und Pfefferspray-Passagier
Ungünstig ist die Situation auch für chinesische Gamer: Der Staat greift bei Videospielen rigoros durch und lässt unter anderem „unmännliche“ Inhalte entfernen. Begründung, etwas verkürzt: Zur Landesverteidigung brauche es echte Kerle und keine androgynen Weicheier. Fazit: Harte Typen müssen in den Spielen das vom Staat gewünschte Männlichkeitsbild hochhalten. Was die Gamer davon halten, interessiert hingegen weniger, denn die Partei hat immer recht. Völlig zu Unrecht bekam ein älterer Herr eine Ladung Pfefferspray verpasst, als er im Regionalzug seinen versehentlich offen gelassenen Hosenstall richten wollte. Eine Mitfahrerin witterte Exhibitionismus und zückte kurzerhand das Spray, was ihr allerdings ein Ermittlungsverfahren wegen Körperverletzung einbrachte.
Über diesen Podcast
„Voll in die Presse“ ist der Medienspiegel-Podcast über herrlich schräge Meldungen, Berichte und Social-Media-Posts. Ob nun kurios, peinlich oder einfach nur verrückt, wir sprechen darüber. Dabei geht es nicht nur um die Meldung als solche sondern vor allem auch um die Geschichte dahinter, manchmal sogar um das große Ganze. Vieles ist auf den ersten Blick lustig, manches stimmt auf den zweiten Blick aber vielleicht auch nachdenklich. Auf jeden Fall bietet die Medienwelt unzählige Gelegenheiten für eine angeregte Unterhaltung.
Damit es dabei nicht zu trocken zugeht, gibt es parallel zum Gequatsche eine exquisite „Bottle-Party“. Das heißt konkret, jeder Mitstreiter bringt ein Getränk seiner Wahl mit zur Sendung und wir verkosten dieses während wir unsere Presse-Fundstücke diskutieren. So bekommt der Name „Voll in die Presse“ eine ganz neue Bedeutung. Aufgenommen wird das Ganze im Benanza-Bus, unserem fahrenden Ton-Studio. Das literarische Quartett besteht aus den Herren Sammer, Prollo Ferrari, Beef Rogers und dem Gastgeber Ben Cartwright.
VIDP#44 – Die Artikel
SZ: Offener Hosenstall – Frau besprüht Senior mit Pfefferspray
Welt: Darum finden wir Montage so schlimm
RND: „Drehende“ – Verein wettert gegen vermeintliche Gendersprache
Heise: Nach Dreh auf der ISS – Russisches Filmteam zurück auf der Erde
Heise: Internationale Raumstation erneut ungeplant durch russische Triebwerke gedreht
NTV: Entscheidung von US-Gericht – Escobars Nilpferde sind juristische Personen
Netzwelt: Google Maps – Darum ist dieser Wald gestreift
Netzwelt: Google Maps: „Abfluss“ im Ozean sorgt für Aufsehen im Netz
N-TV: China verbietet „unmännliche“ Videospiele
Heise: China – Jugendliche umgehen Online-Spieleverbot
VIDP#44 – Die Getränke
Uwe Alkoholfreies Craft Bier
Arcobräu Mooser Liesl Helles
Coca Cola (gegen Kater)
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