In der einundzwanzigsten Episode unseres chaotischen Medien-Podcasts „Voll in die Presse“ trotzen wir hartnäckigen Funklöchern im Schwarzwald (oder war es in Braunschweig?) und spannen einen strammen Bogen vom Weihnachtsfernsehen bis zur Verschwörung gegen Verschwörungstheoretiker. Nebenbei nehmen wir allerhand bizarre Praktiken mit – Pinkeln in den Blumenkübel, Sex am Altar und gar Töten für den Tierschutz. Und natürlich erfreuen wir uns ganz nebenbei am wohlschmeckenden Feierabendbier.
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Dreier und Dreifaltigkeit
Schon im Oktober geht es weihnachtlich zu bei unserem Verbraucherhinweis für traditionsbewusste Linearfernsehschauer: Der Sendetermin für den kleinen Lord steht endlich fest, das Weihnachtsfest kann kommen. In weniger christlicher Feierlaune waren ein Priester und zwei Frauen in Louisiana, die sich nicht etwa zur Hochzeit, sondern zum ordinären Sex am heiligen Altar trafen – und von einem Passanten erwischt wurden. Allen Dreien drohen nun Geldstrafen und sogar Haft, denn der Altar gilt nicht nur als heiliger, sondern auch als öffentlicher Ort. Und dort ist Sex in Louisiana nun einmal verboten.
Vogelgesang und Schweine-Elend
Nochmal was mit Vögeln: Unter den kanadischen Weißkehlammern hat sich ein neuer Gesangsstil, der zunächst als regionaler Dialekt begann, inzwischen landesweit verbreitet. Forscher konnten dank zahlreicher Aufnahmen von Vogelbeobachtern nachvollziehen, wie vor allem junge Männchen den neuen heißen Scheiß aus ihren Winterquartieren in den Rocky Mountains mitnahmen und für dessen virale Verbreitung sorgten. Vielen Zuchtschweinen ist in der Corona-Zeit allerdings weniger zum Singen zumute. Abnehmende Schlachtkapazitäten bescheren ihnen zwar ein längeres Leben, aber noch beengtere Lebensverhältnisse in den zunehmend überfüllten Stallen. Geradezu bizarr ist es, dass ausgerechnet aus Tierschutzgründen nun Sonderschichten gefordert werden, um den armen Schweinen einen möglichst baldigen Tod zu bringen.
Verschwörerfinanzierung und Urinrecycling
Dass man nicht alles glauben soll, was in der „Lügenpresse“ steht, kann auch den härtesten Verschwörungsfanatikern mal entfallen. So erging es auch etlichen Anhängern des ehemaligen Hipster-Kochs Attila Hildmann, der statt Suppen nun bekanntermaßen Gerüchte kocht. Sie nahmen einen satirischen Beitrag des von uns hoch geschätzten „Postillon“ ernst. Ihr Idol werde von der Bundeskanzlerin persönlich bezahlt, um mit seinen geistigen Ergüssen die Querdenker-Szene lächerlich zu machen. Ergebnis: Die Vasallen sind verstört und die Fans sind außer sich. Deutlich besser haben es dieser Tage Amsterdam-Besucher, jedenfalls sofern sie sich statt geistig körperlich „ergießen“ müssen. Sie können sich an mittlerweile zwölf „GreenPees“ erleichtern. Die riesigen Blumenkübel beherbergen Hanfpflanzen (oder waren es „Pissnelken“?), sehen schick aus und laden mit einem seitlich angebauten Urinal zur diskreten Erleichterung ein.Das düngt nur nur die Pflanzen sondern führt auch dazu, dass sich die Zahl der Wildpinkler halbiert hat.
Störsender und Fahrraddieb
Jeden Morgen um 7 Uhr war in einem Dorf in Wales das Internet weg. Nach 18-monatiger Suche wurde ein ebenso altes wie strahlungswütiges TV-Gerät als Verursacher ausgemacht. Der Besitzer versprach, das störende Gerät nicht mehr zu nutzen und gab an, peinlich berührt zu sein. Ebenso peinlich, aber deutlich schneller, endete der Ausflug eines polizeibekannten Fahrraddiebs in Hennef: Kurz nach der Entwendung eines klitzekleinen Kinderfahrrads wurde er nahe des Tatorts aufgegriffen – und während er mit dem gerade gestohlenen Kinderrad im Kreis um eine Laterne fuhr. Sachen gibt’s…
Über diesen Podcast
„Voll in die Presse“ ist der Medienspiegel-Podcast über herrlich schräge Meldungen, Berichte und Social-Media-Posts. Ob nun kurios, peinlich oder einfach nur verrückt, wir sprechen darüber. Dabei geht es nicht nur um die Meldung als solche sondern vor allem auch um die Geschichte dahinter, manchmal sogar um das große Ganze. Vieles ist auf den ersten Blick lustig, manches stimmt auf den zweiten Blick aber vielleicht auch nachdenklich. Auf jeden Fall bietet die Medienwelt unzählige Gelegenheiten für eine angeregte Unterhaltung.
Damit es dabei nicht zu trocken zugeht, gibt es parallel zum Gequatsche eine exquisite „Bottle-Party“. Das heißt konkret, jeder Mitstreiter bringt ein Getränk seiner Wahl mit zur Sendung und wir verkosten dieses während wir unsere Presse-Fundstücke diskutieren. So bekommt der Name „Voll in die Presse“ eine ganz neue Bedeutung. Aufgenommen wird das Ganze im Benanza-Bus, unserem fahrenden Ton-Studio. Das literarische Quartett von VIDP besteht aus den Herren Sammer, Karl-Heinz Ballermann, Prollo Ferrari und dem Gastgeber Ben Cartwright.
VIDP#21 – Die Artikel
SHZ.de: Der kleine Lord reloaded
Gizmodo: Virales Vogel-Gezwitscher
T-online: Flotter Dreier im Gotteshaus
CNN: Pissnelken gießen in Amsterdam
FAZ: Kein Spaß mit Verschörungstheorie (Postillon)
Kölner Stadtanzeiger: Schweinestau und Tierschutz
BBC: Röhrenfernsehen killed the Internetstar
Express: Fahrraddieb auf Abwegen
VIDP#21 – Die Getränke
Arcobräu Moos Hell
Störtebeker Keller-Bier
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