Für die meisten der aus allen Ecken Europas angereisten Fans war die Anreise schon eine Herausforderung. Die Hotels in Köln waren ausgebucht, da Udo Lindenberg und Brings am selben Abend große Konzerte gaben. Das Wetter lud mit hochsommerlichen Temperaturen eher zum Baden ein, als auf ein Konzert zu gehen. Dennoch quetschten wir uns alle in Flugzeuge, Autos und Bahnen und traten den verschwitzten Weg zu einer der besten Live-Bands der Welt an.
„Das ist die größte Show, die wir je in Deutschland gespielt haben!“
– Matt Bellamy –
Muse hatten zur ihrer “Simulation Theory World Tour“ ins Müngersdorfer Stadion geladen. Die kurz nach Verkaufsstart ausverkaufte Arena war prall gefüllt, als die britischen Rocker gegen 20:30 Uhr die Bühne einnahmen und mit „Algorhythm“ die Menge auf die kommenden zwei Stunden einstimmte. Matt Bellamys unvergleichliche Stimme brachte die Menge ab dem ersten Ton zum Jubeln und lies die Strapazen des Tages schnell vergessen. Die folgenden Songs „Pressure“ und „Psycho“ holten auch noch die letzten sitzenden Fans von den Stühlen.
Spektakuläre Show im Kölner Stadion
„Das ist die größte Show, die wir je in Deutschland gespielt haben!“ sagte der Frontmann stolz. Das Kölner Stadion setzt neue Maßstäbe. Dies spürte man auch in der gebotenen Show. Muse geizt ja bekanntermaßen nie mit Effekten und Bühnenaufbauten. Auch diesmal wurde niemand enttäuscht. Tänzerinnen mit Rauchkanonen und Leuchtstäben säumten den langen Bühnengang, Astronauten seilten sich den riesigen LED-Screen herab, Bellamy trug leuchtende Brillen und blinkende Designer-Jacken. Leider kamen Lasershow und Lichteffekte aufgrund des späten Sonnenuntergangs nicht so richtig zur Geltung. Dies tat der Stimmung jedoch keinen Abbruch.
Die Band spielte Songs aus dem aktuellen, achten Studioalbum („Thought Contagion“, „Propaganda“ und einige mehr) ebenso, wie die altbekannten und beliebten Hymnen „Plug in Baby“ und „Supermassive Black Hole“. Das lange nicht mehr gehörte „Take a Bow“ war mein persönliches Highlight. Es war ein Fest für die Ohren … jede einzelne Sekunde!
Furioses Finale
Gegen Ende des Konzerts gesellte sich „Murph“, ein überdimensionaler Roboter zu den Jungs. Beeindruckend in Größe und Ausdruck bot er ein völlig neues Bühnenbild. Wie eine riesenhafte Marionette bewegte sich das Roboskelett an Seilen und Drähten zu den Klängen der Musik von Matt, Chris und Dom. Die 42.000 tobten, als das Konzert mit einem Medley aus „Stockholm Syndrome“, „Assassin“, „Reapers“, „The Handler“ und „New Born“, sowie dem All-Time-Favourite „Knights of Cydonia“ endete.
Es war ein 25 Lieder umfassendes Konzert, das kaum Wünsche offenließ. Mit glücklichen, immer noch verschwitzten Gesichtern und einem großen Lächeln zogen wir los, um die Kölner Altstadt noch ein wenig unsicher zu machen. Es war ein sehr gelungener Abend mit magischer Musik, einer beeindruckenden Show und der Hoffnung, dass Muse bald wieder zu dem einem oder anderen grandiosen Konzert in Deutschland einladen wird. Ich kann es kaum erwarten!
Setlist
Algorithm (Alternate Reality Version) Pressure
Psycho
Break It to Me
Uprising Propaganda
Plug In Baby
Pray (High Valyrian)
The Dark Side
Supermassive Black Hole
Thought
Contagion
Interlude
Hysteria
The 2nd Law: Unsustainable
Dig Down (Gospel-Version)
Madness
Mercy
Time Is Running Out
Houston Jam
Take a Bow
Prelude
Starlight
Algorithm
Stockholm Syndrome / Assassin / Reapers / The Handler / New Born
Knights of Cydonia
Muse – Live in Köln
29. Juni 2019
Rheinenergie Stadion
42.000 Zuschauer
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