In der einhundertvierten Episode unseres wiedergängigen Medien-Podcasts „Voll in die Presse“ befassen wir uns mit den lebenden Toten – aus Film und Fernsehen auch als wankende Hirngourmets bekannt. Unser Gast Schimmli bringt die nötige Film-Expertise ein, wunderbar ergänzt durch ein launiges Interview der allseits beliebten Fräulein Witzka mit dem Splatter-Experten Señor Inkognito. Stichwort: Zombie-Trash aus dem heimischen DVD-Regal. Dank Shopping-Tipps für Apokalypsen aller Art – von Astsäge bis Persuader – sind unsere Hörenden stets am Puls der Endzeit. Zudem stapeln sich die Einspieler wie Leichen bei der Zombie-Invasion: Wir präsentieren Karlheinz Ballermann (Zombie-Showdown in der Lindenstraße – VIDP#03), Beef Rogers (irgendwo zwischen Männergrippe und Zombie-Seuche) und viele neue Medienschnipsel.
„Gehirntot, langsam, sieht scheiße aus. Wahrscheinlich stinkt er auch, ich habe aber noch keinen gerochen.“
Sammer definiert den Zombie
Hier gibt’s bald die musikalischen Shownotes…
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Untergangs-Varianten und Armageddon-Utensilien
Aus dem Kino kennen wir unzählige Varianten der Apokalypse. Tatsächlich sind aus wissenschaftlicher Sicht diverse Untergangsszenarien denkbar. Hirnparasiten sind eine Option, Neurotoxine und andere fiese Chemikalien eine weitere. Vielleicht wird uns auch ein Laborunfall zum Verhängnis oder Cyborgs übernehmen die Kontrolle?
„Bei den Zombiefilmen geht es ja gar nicht um die Zombies. Es geht eher darum: Wie verhalten sich die Menschen untereinander angesichts dieser Apokalypse und wie brüchig sind menschliche Beziehungen oder die ganze Zivilisation (…).“
Schimmli (philosophisch)
So zahlreich wie die Endzeit-Szenarien sind auch die Prepper-Tipps. Reichlich Dosenfutter, Getränke und die üblichen Medikamente sind für Überlebens-Interessierte ein Muss. Als wichtige Utensilien werden Akku-Bohrhammer, Schwert oder Axt genannt. Auf größere Distanz darf es, je nach Präferenz, eine geräuscharme Armbrust oder eine laute wie durchschlagende Wumme sein – natürlich mit extra großem Magazin. Und nicht vergessen: Auch nachdem das Mobilfunknetz zusammengebrochen ist, kann das Smartphone noch als GPS-Empfänger oder Kompass nützliche Dienste leisten.
Zufluchtsort und Wiedergänger-Grab
Wohin sollte man allerdings die Flucht antreten, wenn die Zombies kommen? Einmal mehr sieht man in Gelsenkirchen besonders alt aus („Shithole“). Überhaupt bieten viele Städte in NRW schlechte Verteidigungsmöglichkeiten gegen blutrünstige Untote. Das legt jedenfalls das Städteranking einer Vermietungsplattform von Juni 2023 nahe. Darin wurden Faktoren wie Verstecke, Vorräte oder Mobilität verglichen. Ranking-Sieger ist der Eifelkreis Bitburg-Prüm. Weil wir nicht wissen, ob wir es im Ernstfall bis dorthin schaffen, halten wir als Bonner Podcast die eigene Region im Blick. Unseren lokalen Hörenden müssen wir allerdings eher zum Umzug raten. Auf Platz 359 von 402 steht die Bundesstadt nicht besonders gut da. Bei der Stadtverwaltung haben wir uns erkundigt, ob aufgrund der Studie Maßnahmen ergriffen wurden:
„Nein, mit der Zombie-Apokokalypse [sic!] bzw. der „Studie“ dazu haben wir uns nicht auseinander gesetzt. Wir glauben nicht an Zombies. ;-)“
Medienredaktion der Stadt Bonn
Vielleicht kann die Stadt zur Sicherheit ihre Friedhöfe umgraben, denn ein klassischer Trick gegen unerwünschte Auferstehung ist es, Tote auf dem Bauch liegend zu beerdigen und sicherheitshalber noch einen schweren Gegenstand mit ins Grab zu geben. Schon seit der Steinzeit wird das so praktiziert, und im Saalekreis fand man kürzlich ein 4.200 Jahre altes „Wiedergänger-Grab“. Auf den Beinen des Begrabenen wurde ein ziemlich großer Stein abgelegt. Entdeckt wurde das Grab bei Bauvorbereitungen für eine große Stromtrasse. Hoffentlich ersparen uns die gründlichen Untersuchungen wenigsten E-Zombies.
Zombie-Hirsche und Untoten-Schmaus
Nicht immer lauert die Gefahr unter der Erde. So laufen in den USA zahlreiche „Zombie-Hirsche“ umher. Den Namen haben sie von ihrem merkwürdigen Verhalten, das sie aufgrund einer mit BSE vergleichbaren Hirnkrankheit an den Tag legen. Zwei Männern wurde der Verzehr eines solchen Hirsches 2022 zum Verhängnis – sie erkrankten ebenfalls und starben an der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit. Laut einer kürzlich veröffentlichten Studie hatten sie sich vermutlich beim Hirsch angesteckt.
Weniger ernsthaft, aber durchaus auf wissenschaftlicher Basis stellt sich die Frage, warum Zombies so seltsam und blutig umherlaufen – und warum sie generell ungesund wirken. Durch ihren steten Hirnverzehr besteht bei ihnen eine erhöhte Ansteckungsgefahr für Prionenkrankheiten wie die oben genannten. Diese führt dann zu den typischen Koordinationsschwierigkeiten, die wir aus einschlägigen Filmen kennen. Und der zombie-typische blutige Mund sowie die ungesunde Hautfarbe? Sie könnten ein Symptom von Skorbut sein, denn Hirn ist nicht besonders nahrhaft und die Zombies leiden vermutlich an Vitamin-C-Mangel.
Bevor wir uns für die Zombie-Apokalypse wappnen, werden wir erst einmal den einen oder anderen Zombiefilm gucken, nachdem uns Schimmli und die zugeschalteten Gäste auf den (Hirn-)Geschmack gebracht haben.
Über diesen Podcast
„Voll in die Presse“ ist der Medienspiegel-Podcast über herrlich schräge Meldungen, Berichte und Social-Media-Posts. Ob nun kurios, peinlich oder einfach nur verrückt, wir sprechen darüber. Dabei geht es nicht nur um die Meldung als solche sondern vor allem auch um die Geschichte dahinter, manchmal sogar um das große Ganze. Vieles ist auf den ersten Blick lustig, manches stimmt auf den zweiten Blick aber vielleicht auch nachdenklich. Auf jeden Fall bietet die Medienwelt unzählige Gelegenheiten für eine angeregte Unterhaltung.
Damit es dabei nicht zu trocken zugeht, gibt es parallel zum Gequatsche eine exquisite „Bottle-Party“. Das heißt konkret, jeder Mitstreiter bringt ein Getränk seiner Wahl mit zur Sendung und wir verkosten dieses während wir unsere Presse-Fundstücke diskutieren. So bekommt der Name „Voll in die Presse“ eine ganz neue Bedeutung. Aufgenommen wird das Ganze im Benanza-Bus, unserem fahrenden Ton-Studio. Das literarische Quartett besteht aus den Herren Sammer, Prollo Ferrari, Beef Rogers und dem Gastgeber Ben Cartwright.
VIDP#104 – Die Artikel
Wikipedia: Zum Thema des Tages – Zombie
Focus: Zombie-Apokalypse überleben – so geht’s
National Geographic Kids: 7 steps to surviving an apocalypse (according to science!)
Stuttgarter Zeitung: Zehn Dinge, die Sie bei einer Zombie-Apokalypse brauchen
Survivalratgeber: Zombie Apokalypse überleben: Ein Ratgeber für den Ernstfall
Exit the Room: 5 wissenschaftlich belegbare Möglichkeiten, wie eine Zombie Apokalypse entstehen kann
Westfälischer Anzeiger: Wenn die Zombie-Apokalypse kommt, ist Gelsenkirchen besonders unsicher
RND: Männer stecken sich bei „Zombie-Hirschen“ mit tödlicher Hirnkrankheit an
Sexuell übertragbarer Pilz macht Billionen Zikaden zu hypersexuellen „Zombies“
VIDEO „Zombieland“ – die Drogenhölle von Philadelphia
Berliner Morgenpost: Untote in Sachsen-Anhalt? Zombie-Grab erregt Aufmerksamkeit
Männersache: Die Untoten kommen: Zombie-Fliegen überfallen EU-Land!
Spektrum: Ernährung: Warum sind Zombies eigentlich so seltsam?
Der Standard: Zombies waren nicht immer Menschenfresser
Pressemitteilung: Bundesstadt Bonn stärkt den Bevölkerungsschutz
Stadt Bonn: Informationen zum Katastrophenschutz
Popkultur.de: Die 25 besten Zombiefilme aller Zeiten – Wer hat Angst vor den Untoten?
Filmstarts: Das ist der beste Zombiefilm aller Zeiten – laut den deutschen Zuschauern
Millus: Die besten ZOMBIE Comics – Liste
Sky News: How ‚TikTok idiots‘ and ‚wild‘ conspiracy theories are disrupting police investigations
VIDP-Hits (Al):
„Zicke, Zacke, Zombiekacke“
VIDP#104 – Die Getränke
Wurmhöringer „Premium Märzen“ (Österreich)
De Kler „Wit Gold“ Blond (Niederlande)
Schmackes Hell (Deutschland)
Heineken 0,0 % (Niederlande)
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